Das ist doch mal was: Die gesamte Gitarrengemeinde ist jahrelang einem Missverständnis aufgesessen:
Immer sprach man beim Gitarrensound von Eddie Van Halen vom „braunen Gitarrensound“, dem „brown sound“, in der Annahme, dass Edward selbst seinen Gitarrenklang mal so bezeichnet hätte. Und wie wir Gitarristen so sind – dieser Begriff, Eddie Van Halens brauner Sound, hat sich etabliert … man versuchte damit seinen erdigen, rauen Gitarrensound zu beschreiben.
Jetzt hat Eddie dem Billboard ein Interview gegeben, in dem er mit dem Missverständnis aufräumte: Er habe mit diesem Satz vor vielen Jahren gar nicht seinen Gitarrensound gemeint, sondern den Klang der Snaredrum seines Bruders und Bandkumpanen, dem Schlagzeuger Alex Van Halen. Dieser haben ihn immer an den Klang eines Baumstamms erinnert, auf dem er trommelt, mit so einem erdigen, ursprünglichen Sound. Eben einem „braunen“ Klang. Der Begriff „brown sound“ sei also komplett aus dem genommen worden.
Siehe da … so schnell geht das! Wobei die Beschreibung ja irgendwie auf seine Gitarre passt.
Ist Eddie Van Halen Synästhetiker? Sieht er Farben?
Im Interview wurde er weiter gefragt, ob er denn vielleicht Synästhetiker sein. Das sind Menschen, deren Sinne so verknüpft sind, dass sie z.B. bei bestimmten Klängen oder Gerüchen vor ihrem inneren Auge Farben sehen. (Anmerkung: Ich kannte mal jemanden, der war tatsächlich mit Synästhesie begabt, und sagte, ich sei „blau“. Also, immer wenn sie an mich dachte, oder mir gegenüber saß und mit mir sprach, sah sie die Farbe blau. Hmm, nun gut … .)
Eddie wird also gefragt, ob er deshalb vom „braunen Klang“, dem „brown Sound“ spricht, weil er ihn als Synästhetiker als braun wahrnimmt. Hier wirkt es aber im Interview auf mich so, als ob dem nicht wirklich so sei. Eddie redet etwas drumherum, mit „vielleicht“ und „weiß ich nicht“, kannte den Begriff auch noch nicht so wirklich. Was meinst Du? Wenn Du es nachlesen möchtes – Du findest den Ausschnitt des Interviews hier: Billboar Interview mit Eddie Van Halen.
