Gitarren Stimmgeräte – das solltest Du wissen!

Stimmgeräte für die Gitarre gibt es wie Sand am mehr, in so ziemlich allen Farben, Formen und Größen – und auch Qualitäten. Worauf Du beim Kauf eines Gitarrenstimmgerätes unbedingt achten solltenst, und welches Stimmgerät überhaupt das richtige für Dich ist, das erfährst Du in diesem Artikel.

Aber gehen wir einen Schritt zurück:

BRAUCHT MAN EIN ÜBERHAUPT STIMMGERÄT?

Na ja … brauchen wir wirklich ein Handy? Brauchen wir elektrischen Strom?

Irgendwie würden wir wohl auch ohne überleben – aber ein Stimmgerät macht das Leben für uns Gitarristen so viel einfacher (… und vielfach wohlklingender), das ich behaupten würde:

Ja, als Gitarrist brauchst Du ein Stimmgerät.

Ja, aber ist es nicht viel besser, mit den Ohren zu stimmen?“, wird manch einer sagen.

Ich denke man sollte immer auch seine Ohren benutzen, und nicht ständig sofort zum Stimmgerät greifen. Aber spätestens wenn es mal schnell gehen muss, oder wenn man in einer lauten Umgebung stimmen muss, oder auf der Bühne, ist ein Simmgerät ein absolutes Muss. Da kannst Du Dich nämlich schlicht und einfach nicht mehr hören, und möchtest sicherlich nicht Dein Publikum beschallen mit Deinen Stimmtönen. Her kommst Du um ein Gitarren-Stimmgerät also einfach nicht mehr herum.

GITARREN-STIMMGERÄTE – DIESE BAUFORMEN GIBT ES

AUFTISCH-GERÄTE / „DESKTOP-TUNER“

Der Klassiker … bei vielen noch immer sehr beliebt – besonders, wenn besondere wenn besondere Funktionen benötigt werden. Hierbei handelt es sich um eine kleine Kiste, meist in Zigarettenschachtel-Größe (… und das sage ich als Nichtraucher … hat jemand einen besseren Vergleich?). Das Stimmgerät hat ein eingebautes Mikro und oft auch einen Klinkenstecker-Eingang für die E-Gitarre, und ein Display. Zum Stimmen hast Du es einfach auf dem Tisch vor Dir stehen, oder legst es in lauteren Umgebungen auf Deinen Oberschenkel vor das Schlagloch.

Vorteile:
  • Aufgrund der Größe oft mit umfangreichen Funktionen
  • Funktionen nicht versteckt in Menüs, sondern oft mit extra Knopf
  • Gut ablesbare Displays aufgrund der Größe
Nachteile:
  • In lauten Umgebungen funktioniert das Stimmen per Mikro nicht gut
  • Da diese Variante nicht irgendwo fixiert oder eingebaut ist – lässt man sie auch gerne mal irgendwo liegen 😉

MEINE EMPFEHLUNGEN FÜR AUFTISCH-STIMMGERÄTE:

Ich selbst habe die ersten 10 Jahre meines Gitarristen-Daseins ein Korg Auftisch-Gerät benutzt. Einfach, zuverlässig, funktioniert. Es gibt einen Knopf, um seine Gitarre einen Halbton tiefer zu stimmen. Praktisch.

Ich habe dieses Stimmgerät noch – aber ehrlich gesagt jahrelang nicht mehr aus der Kiste geholt 🙂 Denn mittlerweile gibt es eine Stimmgerät-Gattung, die im Alltag einfach um ein vielfaches praktischer ist, und sich sich immer mehr durchsetzt. Besonders, weil die Stimmgeräte immer kleiner werden: Die …

CLIP-ON TUNER

Aus irgendeinem für mich mittlerweile nicht mehr nachvollziehbaren Grund habe ich mich jahrelang gegen diese Ansteck-Stimmgeräte gesperrt. Ich glaube, weil es mich gestört hat, dass man auf der Bühne so ein komisches Ding an der Kopfplatte hängen hat. Allerdings gibt es mittlerweile einige so winzige Clip-On Stimmgeräte, dass sie wirklich gar nicht mehr auffallen. Ausserdem sind sie dermaßen günstig, dass man sich bequem leisten kann, einfach an jede Gitarre eines zu stecken und immer dran zu lassen.

So ein Clip-On Tuner ist also ein winziges Stimmgerät, welches Du über einen Klemm- oder Steckmechanismus an der Kopflatte Deiner Gitarre befestigst. Und zwar so, dass Du das Display des Stimmgerätes bequem während des Spielens ablesen kannst. Praktisch – denn zu den Mechaniken hochschauen musst Du ja beim Stimmen eh.

Vorteile:
  • Immer an der Gitarre – Du vergisst es also nie
  • Stimmen einer Akustikgitarre auch in lauten Umgebungen
  • Stimmen einer E-Gitarre mit runtergedrehtem Lautstärkeregler
  •  
Nachteile:
  • An der Kopfplatte sieht man das Stimmgerät – stört also etwas die Optik
  • Eher kleines Display
  • Wenig Zusatzfunktionen

MEINE EMPFEHLUNGEN FÜR CLIPON-STIMMGERÄTE:

Mein absoluter Favorit, der auf allen meiner Gitarren ist, und den ich Dir wirklich wärmstens ans Herz legen kann: Der Planet Waves PW-CT-12 Micro Tuner. Tja, eigentlich brauchst Du neben diesem Tuner keinen anderen mehr, solange es um normale Gitarrenstimmungen geht. Aber für den harten Live-Alltag mit der E-Gitarre möchten viele Gitarristen trotzdem gerne noch etwas anderes auf Ihrem Pedalboard haben:

STIMMGERÄTE IN PEDALFORM, BODENPEDAL-TUNER

Theoretisch kann man auch seine elektrische Gitarre bei zugedrehtem Lautstärkeregler über einen Clip-On-Tuner and er Kopflatte stimmen. Allerdings ist in der Tat für den hektischen Rock-n-Roll Alltag das Display vielleicht etwas klein. Insofern ist eine stabile Metallkiste, integriert ins Pedalboard oder einfach so auf dem Boden, sicher eine gute Idee und für viele Live-Profis die einzige Option. Ich habe zu Zeiten meines Pedalboards (… mittlerweile bin ich wieder auf ein Multieffekt-Board umgestiegen) immer Boss Tuner drauf gehabt. Absolut unkaputtbar, Du brauchst Dein Lebtag nichts anderes mehr, wenn Du ein Stimmgerät vor Deinen Verstärker schalten möchtest:

Vorteile:
  • Unkaputtbar, wenn man auf erproble Marken mit Metallachsen in den Potis setzt
  • Stromversorgung über Netzteil möglich, Du also ne mit leeren Batterien zu tun
  • Stimmen, ohne dass die Stimmtöne ins Publikum gehen (durch Mute-Funktion im Stimmbetrieb)
  • Oft mehrere Anzeigetypen anwählbar
  •  
Nachteile:
  • Stimmen nur per Kabel – also kein Stimmen einer reinen Akustikgitarre

MEINE EMPFEHLUNGEN FÜR BODENPEDAL-STIMMGERÄTE:

STIMMGERÄTE IM MULTIEFFEKT-GERÄT

Wo wir schon bei Bodengeräte sind: Solltest Du ein Multieffekt-Gerät besitzen, dann hast Du selbstverständlich auch ein Gitarren Stimmgerät integriert.

Was die Darstellung und Praxistauglichkeit angeht, so sind die Stimmgeräte sehr von der allgemeinen Qualität des Multieffekt-Boards abhängig. Ich spiele aktuell ein Line6 Firehawk, und bin absolut zufrieden – auch mit dem Stimmgerät. Vorher hatte ich ein Biss GT-100 – ebenfalls erste Sahne, und ein weiteres Stimmgerät kannst Du Dir schenken.

Vorteile:
  • Integriertes Stimmgerät – eine extra Anschaffung nötig
Nachteile:
  • Wenn Du dein Multieffekt nicht mitschleppst – fehlt Dir auch das Stimmgerät

MEINE EMPFEHLUNGEN FÜR MULTIEFFEKT-GERÄTE MIT INTEGRIERTEM STIMMGERÄT:

RACK-TUNER

In den 80er Jahren, der Zeit der großen Gitarren-Racks (also Einbau-Schränken mit 19-Zoll-Geräten drin), extrem angesagt. Mittlerweile aber eigentlich nur etwas für Gitarren-Roadies oder Tonstudios: Stimmgeräte im 19-Zoll-Rack-Format.

Natürlich passen in solch ein großes Stimmgerät jede Menge Funktionen, Taster und sehr große Displays rein. Aber sie machen nur Sinn, wenn Du eben eh ein 19“-Rack nutzt. Und wenn Du damit live auftrittst, wird man dich öfter mit dem Rücken zum Publikum sehen … auch nicht so toll. Aber: Wenn Du ein praktisches, großes Stimmgerät für Dein Übungs-Studio zu Hause suchst, oder eben Gitarrenroadie oder Tonstudio-Besitzer bist, dann ist so ein Gerät vielleicht genau das richtige für Dich 🙂

Vorteile:
  • Großes Display mit verschiedenen Anzeigemöglichkeiten
  • Viele Funktionen
  • Oft extra Tasten für jede Funktion
Nachteile:
  • Groß, schwer, teuer
  • Nur im 19“-Rack zu verwenden
  • Unpraktisch bei Auftritten, da man zum Rack schauen muss beim Stimmen (… also oft Rücken zum Publikum)

MEINE EMPFEHLUNG FÜR RACK-TUNER:

 Aktualisiert: 21.07.2023 | Werbung | Bilder: Amazon API

IN DIE GITARRE EINGEBAUTE STIMMGERÄTE / SCHALLLOCH-TUNER

Alle oben von mir aufgeführten Stimmgeräte sind externe Geräte. Sei es zum Anklippen an die Kopfplatte, auf den Tisch legen oder für den Boden. Aber natürlich geht es auch anders – besonders bei Akustikgitarren. Da haben nämlich manche Gitarren bereits von Hause aus ein Stimmgerät eingebaut, welches mehr oder weniger unauffällig meist an der oberen Zarge ablesbar ist.

Klar, warum nicht … aber gerade in Zeiten der kleinen Clip On Tuner würde ich eigentlich eine externe Version bevorzugen. Zumal oftmals die Batteriewechsel bei diesen Geräten etwas fummelig sein können.

Vorteile:
  • Immer dabei, weil eingebaut
  • Unauffällig
  • Einfach zu befestigen (die hier aufgeführten Clip-On Schallloch-Stimmgeräte)
Nachteile:
  • Batteriewechsel manchmal fummelig
  • Nachrüsten je nach Modell mit Holzarbeiten an der Gitarre verbunden

MEINE EMPFEHLUNGEN FÜR SCHALLLOCH-STIMMGERÄTE:

STIMMGERÄTE-APPS FÜR DEIN SMARTPHONE

Der Große Vorteil der Smartphone-Apps liegt auf der Hand: Man hat sie fast immer dabei. Dabei sind allerdings unter den unzähligen Apps eine ganze Menge, die weder gut bedienbar sind, noch gute Ergebnisse liefert. Und natürlich sind Spartphone-Apps mehr oder weniger auf den gemütlichen Hausgebrauch beschränkt, denn wohl niemand wird auf der Bühne auf die Idee kommen, sein Handy zu zücken.

Du siehst schon – ein wirklicher Fan dieser apps bin ich nicht … allerdings würde ich sie Dir absolut empfehlen als „Immer-Dabei-Backup“. Ich selber hatte schon das ein oder andere Mal mein Stimmgerät vergessen, und da war die Smartphone-App immer perfekt. Aber als alleiniges Stimmgerät … lieber nicht.

Vorteile:
  • Aufgrund der Größe oft mit umfangreichen Funktionen
  • Funktionen nicht versteckt in Menüs, sondern oft mit extra Knopf
  • Gut ablesbare Displays aufgrund der Größe
Nachteile:
  • Stimmen nur in leiser Umgebung
  • Anhängig vom Handy-Akku (… und gerade Abends ist der ja auch mal leer)
  • Qualität der Apps hinsichtlich Stimmgenauigkeit oft mangelhaft
  •  

MEINE EMPFEHLUNGEN FÜR STIMMGERÄTE-APPS:

Tuner Lite (kostenlos) und Polytune (rund 5€)

SICH SELBST STIMMENDE GITARRENMECHANIKEN

Ja, es klingt verrückt – aber mittlerweile gibt es das wirklich. Bei Gibson Gitarren war es sogar eine weile Standard auf den Les Pauls (… und ein großer finanzieller Flop, denn dafür sind Gitarristen einfach zu konservativ – und hässlich waren sie auch noch, die klobigen Aufbauten auf der Rückseite der Les Paul Kopfplatten ;-)).

Wenn Du wirklich dieses bisschen manuelle Arbeit des Drehens der Gitarrenmechaniken beim Stimmen der Saiten scheust – dann könnte dies hier etwas für Dich sein:

 Aktualisiert: 21.07.2023 | Werbung | Bilder: Amazon API

ONLINE STIMMGERÄTE

Ja, sogar das gibt es. Du kannst Online Deine Gitarre stimmen – über das Mikro Deines Rechners, oder indem Du Dir entsprechende Stimmtöne abspielst. Wenn Du das mal probieren möchtest – hier im Gitarrenratgeber haben wir Dir hier einen Online Gitarrenstimmer eingerichtet.

Aber ganz ehrlich: Eine Alternative zu einem ordentlichen Gitarren Stimmgerät ist das natürlich nicht. Trotzdem der Vollständigkeit halber:

Vorteile:
  • Du brauchst nur einen Online-Zugang auf dem Rechner und das Mikro Deines Laptops
  • Praktisch, wenn Du gerade zu YouTube Videos üben willst, und Deine Gitarre nicht gestimmt bekommst
Nachteile:
  • Du brauchst Deinen PC oder Mac …
  • Oftmals funktionieren die Online Stimm-Apps nicht mit Deiner Rechnerkonfiguration
  • Nur für leise Umgebungen
  •  

STIMMGERÄTE – CHROMATISCH ODER NICHT, WO SIND DIE UNTERSCHIEDE?

Ist Dir schonmal aufgefallen, dass manche Stimmgeräte als chromatisch bezeichnet werden, und bei anderen Dinge wie „Gitarre“ oder „Bass“ dabei stehen? Was hat es damit auf sich? Ganz einfach:

Als chromatisches Stimmgerät bezeichnet man solche Tuner, die sämtliche 12 Töne der westlichen Musik stimmen können. Also C, CIS/DES, D, DIS/ES, E, F, FIS/GES, G, GIS/AS, A, AIS/B, H.

Nicht-chromatische Stimmgeräte können nur eine Auswahl an Tönen stimmen, und zwar eben die, die für das entsprechende Instrument relevant sind. Also eben z.B. Gitarre, Bass oder Ukulele.

Vorteile:
  • Vorteil eines chromatischen Stimmgerätes: Du kannst es für alle Instrumente einsetzen
Nachteile:
  • Du musst Dir etwas mehr Gedanken machen, welche Saite Du gerade stimmst, und welcher Ton dort erklingen soll.

MEINE EMPFEHLUNGEN FÜR CHROMATISCHE STIMMGERÄTE:

VERSCHIEDENE ANZEIGEN VON STIMMGERÄTEN UND IHRE VORTEILE UND NACHTEILE

Bei den Stimmgeräten für Gitarre hast Du eine Reihe von verschiedenen Anzeigen zur Auswahl. Welche für Dich die passende ist, finden wir jetzt raus. Hier sind die verschiedenen Möglichkeiten aufgezählt – mit ihren jeweiligen Vorteilen und Nachteilen. Schau einfach, welche Punkte für Dich wichtig sind. Es ist eher eine persönliche Sache – eine klare Empfehlung kann es hier nicht geben.

STIMMGERÄTE MIT ANALOGER NADEL / ANALOGEM ZEIGER

Früher der Standard, mittlerweile fast schon selten: Stimmgeräte mit manuellem Zeiger.

Vorteile:
  • Der Analoge Zeiger hat durch seine mechanische Masse eine gewisse Trägkeit, die das Ablesen sehr angenehm macht
  • Eine analoge Nadel ist unabhängig vom Lichteinfall und der Beleuchtung. Also auch im grellen Scheinwerferlicht gut ablesbar
Nachteile:
  • Wir haben es mit einem mechanischen Teil zu tun – theoretisch könnte hier also eine Abnutzung passieren, oder ein Sturz könnte die Mechanik beschädigen. Ist mir aber in der Praxis noch nie begegnet… .
  • Eher teuer

EIN TYPISCHER VERTRETER EINES STIMMGERÄTES MIT ANALOGEM ZEIGER:

Zeiger-Stimmgerät

 Aktualisiert: 28.09.2023 | Werbung | Bilder: Amazon API

STIMMGERÄTE MIT DIGITALEM ZEIGER IM DISPLAY

Sehr verbreitet sind heutzutage Stimmgeräte, deren Display die oben beschriebenen analogen Zeiger nachbilden.

Vorteile:
  • Keine mechanischen Teile, die beschädigt werden können
  • Günstiger
Nachteile:
  • Das Display kann in schwierigen Lichtsituationen (grelles Sonnenlicht, Scheinwerfer) schlecht lesbar sein
  • Displays können natürlich auch kaputt gehen. Gerade bei Billig-Geräten.

EIN TYPISCHER VERTRETER EINES STIMMGERÄTES MIT DIGITALEM ZEIGER:

 Aktualisiert: 28.09.2023 | Werbung | Bilder: Amazon API

STIMMGERÄTE MIT EINFACHEN LEDS

Gerade bei billigen Stimmgeräten gibt es häufig welche, die Dir mit nur wenigen LEDs signalisieren, ob Du Deine Saite höher oder tiefer stimmen musst. Empfehlen würde ich Dir diese einfachen Stimmgeräte nicht. Die Genauigkeit lässt oft zu wünschen übrig.

Vorteile:
  • Billig
  • Einfach gestrickt: „Mach höher“ oder „Mach tiefer“
Nachteile:
  • Ungenau

EIN TYPISCHER VERTRETER EINES STIMMGERÄTES MIT WENIGEN LAMPEN:

 Aktualisiert: 28.09.2023 | Werbung | Bilder: Amazon API

STROBE TUNER

Kennst Du vielleicht noch diese gegeneinander laufenden Lichtbalken bei alten Plattenspielern? Falls ja – das ist eine Strobe Darstellung. Du hast mehrere Lichtbalken, und wenn sie sich nicht mehr gegeneinander bewegen, dann ist die Stimmung korrekt. Das ist extrem genau!!! Aber auch wirklich gewöhnungsbedürftig.

Ich weiss noch, wie ich vor vielen Jahren mal ein Preisausschreiben bei MTV gewonnen habe, und bei Aerosmith Backstage durfte. Um eine „Aufgabe“ für die Kamera zu haben, sollte ich Joe Perrys Gitarre am Platz des Gitarrenroadies stimmen. Ja, ich kann eine Gitarre stimmen 🙂 Aber vor Ort war ein fettes 19“ Stimmgerät mit Stobe Anzeige … und ich habe mich echt dilettantisch angestellt 😉

Mittlerweile gibt es aber auch angenehmere Strobe Tuner, sogar im Clip On Format:

Vorteile:
  • Extrem genau
  • Profi-Tool
Nachteile:
  • Gewöhnungsbedürftig

EIN TYPISCHER VERTRETER EINES STIMMGERÄTES MIT STROBE STIMMGERÄTES:

MEHRSTIMMIGE GITARREN STIMMGERÄTE

Eine ganz neue Entwicklung, die von TC Electronics vor nicht allzu langer Zeit polulär gemacht wurde: Bei einem mehrstimmigen Stimmgerät brauchst Du nicht jede Gitarrensaite einzeln anschlagen, sondern Du kannst einfach alle Saiten gleichzeitig anschlagen, und bekommst übersichtlich dargestellt, welche Saiten verstimmt sind, und in welcher Richtung. Kannst Du Dir nicht vorstellen? Hier ist ein Video:

Wenn eh alle Saiten irgendwie verstimmt sind, dann hast Du davon keinen großen Vorteil. Dann musst Du ja eh jede Seite einzeln „behandeln“. Aber wenn nur einzelne Saiten verstimmt sind, dann kannst Du natürlich mit einem einzelnen „Strumm“ mal eben checken, welche Saiten daneben liegen, wie start … oder ob alles OK ist.

Vorteile:
  • Zeitsparend
  • Hip & Up to Date
Nachteile:
  • Gewöhnungsbedürftig
  • etwas unübersichtlich

EIN TYPISCHER VERTRETER EINES STIMMGERÄTES MIT MEHRSTIMMIGEN STIMMGERÄTES:

DIE BASIS-FUNKTIONEN EINES STIMMGERÄTES UND WOZU DU SIE NUTZT

STIMMEN PER MIKROFON

Der Klassiker: Du hast eine akustische Gitarre, das Stimmgerät liegt vor Dir auf dem Tisch oder in lauten Umgebungen auf dem Oberschenkel, damit es näher an der Gitarre ist. Du schlägst die Gitarrensaite an, das Mikrofon im Stimmgerät fängt den Ton ein und das Stimmgerät zeigt Dir an, wie hoch oder tief die Saite eventuell daneben liegt.

Das Stimmen per Mikro bietet sich immer dann an, wenn Du mit einer akustischen Gitarre spielst, oder mit der E-Gitarre, aber mit Deinen Stimmtönen keinen nervst. Denn natürlich braucht es den laut gespielten Ton, damit das Mikro etwas zum Aufnehmen hat.

STIMMEN PER KABEL-EINGANG

Das Stimmen Deiner Gitarre per Klinkenkabel bietet sich immer dann an, wenn Du entweder eine E-Gitarre oder Elektroakustik Gitarre hast … halt eine, aus der auch ein Kabel rauskommt 😉

Das gute am Stimmen per Kabel: Du kannst den Verstärker leise habe, oder die fast immer vorhandene Mute-Funktion des Stimmgerätes aktiviert. Dann kannst Du Stimmen, ohne dass z.B. bei Live Auftritten das Publikum oder bei Bandproben Deine Mitmusiker von Deinen Stimmtönen genervt sein müssen.

EINSTELLEN DER GRUNDSTIMMUNG, Z.B. 440 HERTZ (KALIBRIEREN)

Das Kalibrieren Deines Stimmgerätes ist eine Funktion, die nicht jedes Gerät bietet … und die aber auch nicht oft benötigt wird. Du brauchst es immer dann, wenn Du aus irgendwelchen Gründen nicht in der Standardstimmung von A=440 Hertz spielen möchtest. Das könnte z.B, dann der Fall sein, wenn Du mit einem anderen Instrument spielst, welches sich nicht einfach umstimmen lässt, aber eben nicht exakt stimmt. Oder – der noch typischste Fall: Wenn Du Dich mit Deinen Mitmusikern darauf geeinigt hast, dass Ihr z.B, einen Halbton tiefer spielen wollt, weil der Sänger heute nicht so gut drauf ist, und sonst die hohen Passagen nicht singen kann.

Dieser Standard-Fall wird von vielen Stimmgeräten durch einen „Flat-Knopf“ bedient, durch den sich die Stimmung um einen Halbton oder einen Ganzton nach unten schrauben lässt. Dann brauchst Du Dir also auch keinen Kopf um die richtige Hertz-Zahl machen 😉

ABSPIELEN VON REFERENZTÖNEN

Das Abspielen von Referenztönen ist eine sehr praktische Funktion. Nämlich dann, wenn Deine Gitarre so sehr verstimmt ist, dass das Stimmgerät den Ton noch nicht richtig erkenne kann. (Es kommt also besonders dann zum Tragen, wenn Du es nicht mit einem chromatischen Stimmgerät zu tun hast, sondern mit einem auf die Gitarre optimierten, das eben nur E-A-D-G-H-e kennt.)

Dann kannst Du mit den Referenztönen erstmal schauen, wo die Saiten ungefähr hingedreht werden müssen, um dann mit dem Stimmgerät noch die Feinarbeit zu erledigen und die Saiten ganz exakt zu stimmen.

STIMMGERÄTE MIT ZUSATZFUNKTIONEN – LOHNT SICH DAS?

Mittlerweile bieten Stimmgeräte immer öfter Zusatzfunktionen. Welche lohnen sich? Welche nicht?

METRONOM AKUSTISCH

Sehr praktisch! Lohnt sich! Nichts ist wichtiger, als das Üben mit Metronom. Nur so kannst Du dich selber kontrollieren und disziplinieren … und wenn  Dein Clip On Tuner z.B. direkt ein Metronom dabei hat, dann ist natürlich die Wahrscheinlichkeit, dieses zu benutzen, viel größer.

Allerdings ist es oftmals so, dass die Bedienung der im Stimmgerät integrierten Metronome eher dürftig ist.

Ausserdem ist die Metronomfunktion oftmals ein Batteriefresser. Es ist also durchaus sinnvoll, für das „Intensivtraining“ noch ein extra Metronom in der Tasche zu haben.

METRONOM OPTISCH

Viele Stimmgeräte bieten zwar kein akustisches Metronom, aber en optisches. Das ist dann einfach eine blinkende LED oder ein Punkt im Display.

Zum richtigen Timing-Üben is das rein optische Metronom nur bedingt geeignet – aber es ist super, um sich bei der Bandprobe oder beim Üben eines Songs mal eben das vorher notierte Tempo is Gedächtnis zurück zu rufen. Wer kennt das nicht: Wenn man beim Auftritt etwas aufgeregt ist, spielt man plötzlich schneller – und versemmelt es dann erst recht 😉 Hier kann auch ein optisches Metronom im Stimmgerät schon helfen.

SIGNALSPLITTER

Manche Bodenpedal-Stimmgeräte bieten die Möglichkeit, mit einem Klinkenkabel hinein, aber mit zwei Kabeln, quasi „Stereo“, wieder hinaus zu gehen. Praktisch, wenn Du Dein Gitarrensignal auf mehrere Verstärker aufteilen möchtest.

STIMMGERÄTE FÜR 7-SAITIGE GITARREN

Auch eine Besonderheit, die besonders für Liebhaber der härteren Musikrichtungen interessant sein dürfte: Stimmgeräte für 7-saitige Gitarren. Diese haben fast immer unten noch ein tiefes H unter der E-Saite, und diese Stimmgeräte decken eben auch dieses erweiterte Tonspektrum ab.

SO ERKENNST DU EIN GUTES GITARRENSTIMMGERÄT

Fragst Du Dich nach all diesen Infos, wie Du ein gutes Stimmgerät erkennst? Eine gute Frage – die sich aber gut beantworten lässt, da es eigentlich nur eine Handvoll objektiver Anforderungen gibt, die ein Stimmgerät für die Gitarre leisten muss. Alles andere ist Geschmackssache… .

GENAUIGKEIT DES STIMMGERÄTS

Am wichtigsten ist natürlich, dass das Stimmgerät die Gitarre überhaupt ordentlich stimmen kann. Du wirst es nicht glauben, aber gerade bei den ganz billigen Stimmgeräten ist es gar nicht mal selbstverständlich, dass die Stimmung überhaupt exakt und genau genug angezeigt wird.

DIE MASSEINHEIT BEIM GITARRESTIMMEN – „CENT

Wenn Du die technischen Daten eines Stimmgeräts anschaust, dann wirst Du eine Genauigkeitsangabe in „Cent“ finden. Ein Cent ist dabei ein Hundertstel Halbton. (Und zwar ein Hundertstel gleichstufiger Halbton, wenn DU es ganz genau wissen möchtest ;-)).

Jeder Halbton wird also in 100 Teile unterteilt, und wenn ein Stimmgerät eine Genauigkeit von 2 Cent hat, dann kann es Dir zwar eine Abweichung von 1 Cent nicht mehr anzeigen – aber wenn Du 5 Cent daneben liegen würdest, dann würde es ausschlagen und die Abweichung anzeigen.

WIE GENAU IST GENAU GENUG?

Jetzt ist natürlich die spannende Frage, welche Abweichung man überhaupt hören kann. Bringt es Dir etwas, wenn Dein Stimmgerät eine Abweichung von 0,1 erkennen kann?

Ganz ehrlich: Das ist schön und technisch erstaunlich, dass das geht – aber in der Praxis nicht nötig udn bringt keinen echten Vorteil.

Ich würde mir immer eine Abweichung von 1 Cent als akzeptable Genauigkeit nehmen. Alles, was schlechter als 1 Cent ist – Finger weg.

Du musst bedenken, dass Du ja schon mit einer minimalen Druckänderung  beim Greifen der Saiten eine Tonhöhenänderung im Centbereich verursachst. Und wenn Du ein paar Bendings gespielt hat, dann wird auch das sofort für eine minimale Änderung der Stimmung der Saite sorgen – die aber bei einer ordentlich eingestellten Gitarre vernachlässigbar ist. Aber Deine auf 0,1 Cent genau Stimmung wäre trotzdem dahin.

Wenn Du natürlich ein Billigstimmgerät hast, welches nur auf 5 Cent genau ist – und hier vielleicht sogar noch nicht mal den korrekten Herz-Wert als Zielwert hat, sondern da auch daneben liegt (… alles schon gehabt …), dann solltest Du dieses Stimgerät nicht kaufen.

DIE QUALITÄT DER ANZEIGE

Bei der Anzeige der Stmmung gibt es riesige Unterschiede! Und wenn die Anzeige nicht stimmt, dann macht das Stimmen keinen Spaß oder gelingt im schlimmsten Fall kaum – selbst wenn die Stimmgenauuigkeit eigentlich gut ist. Also: Worauf solltest Du unbedingt achten?

HELLIGKEIT DES DISPLAYS / ANZEIGE IM PRALLEN SONNENLICHT

Der fieseste Fall: Du bist super zufrieden mit Deinem neuen Stimgerät, zu Hause und im Proberaum bei der Bandprobe klappt immer alles super – und dann habt Ihr Euren ersten Auftritt, es ist laut und hektisch, Du brauchst auf jeden Fall Dein Stimmgerät –  und weil die Bühne in der Sonne stehst, kannst Du das Display nicht ablesen. Passiert ganz schnell mal! Deshalb: Achte unbedingt drauf, dass die Anzeige richtig hell ist, und einen guten Kontrast zum restlichen Display liefert. Stimmgeräte wie das oben bereits erwähnte Polytone machen es vor … so soll es sein.

RUHE IN DER DARSTELLUNG

Du brauchst keinen zappeligen Zeigern sondern einen, der Dir zuhig den gerade gespielten Ton anzeigt, und der mitwandert, wenn Du die Saite stimmt. Achte deshalb beim Testen eines Stimmgerätes darauf, nicht nur kurz einen Ton anzuspielen, sondern schau genau, wie zitterig oder ruhig die Anzeige ist.

GESCHWINDIGKEIT

Bei manchen billigen Geräten dauert es gefühlt ewig, bis der gespielte Ton angezeigt wird. Ja, eine Sekunde ist eigentlich nicht lang … aber wenn es darum geht, mal schnell die Saiten Deiner Gitarre zu stimmen, dann ist es definitiv zu viel!

Ich bin z.B. gerade mitten drin in der Überlegung, auch auf den Polytone Tuner umzusteigen. Nicht etwas, weil mir die Darstellung besser gefällt … eigentlich ist er mir sogar etwas groß. Aber die Tatsache, dass ich mal eben alle 6 Saiten gleichzeitig anschlagen kann und sofort sehe, ob Saiten und wenn ja welche Saiten verstimmt sind, das ist einfach genial.

Also: Achte unbedingt drauf, dass die Anzeige „sofort“ da ist und dir ruhig und stetig den Ton anzeigt.

MECHANISCHE QUALITÄT DES TUNERS

Was erstmal kaum auffällt, kann später extrem nerven. Zum Beispiel ein ClipOn-Tuner, der bei bestimmten Tönen vibriert und folglich rattert. Deshalb ist es wichtig, nicht nur die Anzeigequalität und Genauigkeit eines Stimmgerätes zu testen, sondern auch ganz banal die mechanische Qualität. Je nach Art des Stimmgerätes musst Du hier auf verschiedene Dinge achten:

CLIP-ON TUNER

  • Sitzt er stramm an der Kopfplatte, und greift er fest genug zu, um nicht zu verrutschen?
  • Ist die „Zange“ gepolstert, so dass Du Dir nicht die Kopfplatte zerkratzt?
  • Rattert das Gerät nicht?
  • Ist der An-Schalter gut erreichbar und angenehm zu drücken, oder ist er vielleicht schwergängig?

BODENPEDALE

  • Sind die Buchsen verschraubt und aus Metall, so dass sie ein eventuelles Drauftreten auf das eingesteckte Kabel wegstecken?
  • Ist das Display oder eventuelle Schalter durch die Bauform vor den Tritten geschützt?
  • Funktioniert der Taster sicher und jedes Mal?
  • Ist das Pedal massiv genug, um viele Tritte auszuhalten?

TISCHGERÄTE

  • Ist das Gerät standsicher mit Gummifüßen, so dass es auch auf leicht schrägen Standflächen sicher steht?
  • Funktionieren die Taster gut?
  • Ist das Plastikgehäuse so stabil gebaut, dass es auch mal in der Tasche gequetscht werden kann, ohne zu zerbrechen?
  • Ist das Batteriefach einfach zu öffnen?

STROMVERSORGUNG

Eigentlich klar, aber die meissten Stimmgeräte laufen über eine Batterie. Mal abgesehen davon, dass man diese natürlich immer korrekt entsorgen sollte (NICHT über den Haumüll, sondern sammeln, und dann z.B. im Mediamarkt & Co in eine der Sammelkisten werfen) ist es sinnvoll, wo immer möglich auf Netzteile auszuweichen. Gerade bei Bodengeräten ist das oft möglich. Hier also drauf achten, dass ein entsprechender Anschluss vorhanden ist. (Ist nämlich gerade bei billigen Geräten nicht immer!)

WAS KOSTET EIN GITARRENSTIMMGERÄT?

Mittlerweile sind Stimmgeräte absolut bezahlbar. Ein gutes Gerät bekommst Du je nach Geräteklasse bereits

ab ca 15 € bei Clip-On Tunern

ab ca. 15 € bei Tischgeräten

ab ca. 30 € bei Bodenpedalen

Wenn „Geld keine Rolle spielt“, dann holst Du Dir bei den Clip-On Tuner einen Polytune  für ca. 50€, und bei den Bodentunern eines der Markengeräte für ca. 100€. Du siehst, auch die Top-of-the-Line Stimmgeräte kosten nicht die Welt.

SO BENUTZT DU DEIN STIMMGERÄT RICHTIG

GIB IHM ZEIT

Wenn Du eine Saite anschlägst, und besonders wenn Du etwas stärker anschlägst, dann ist es normal, dass sie erstmal ein klein wenig höher klingt, als nach dieser kurzen Einschwingphase. Einfach deshalb, weil Du am Anfang die Seite etwas zur Seite ziehst, und dadurch die Saitenspannung erhöhst. Und wofür sorgt eine höhere Spannung? Klar, für einen höheren Ton.

Wenn Du also zu schnell von Saite zu Saite springst, zeigt Dir das Gerät (korrekterweise) zu hohe Töne an, obwohl die Saite eigentlich nach dieser kurzen Einschwingphase korrekt gestimmt wäre.

So ca. 1-2 Sekunden solltest Du dem Tuner deshalb mindestens geben, um die korrekte Tonhöhe anzuzeigen.

KOMM BEIM STIMMEN VON UNTEN

Wenn Du verstimmte Saiten mit Hilfe des Stimmgeräts stimmen möchtest, dann solltest Du mit der Gitarrenmechanik die Stimmung der zu stimmenden Saite immer erstmal etwas unter die korrekte Stimmung drehen, und Dich dann von unten dem korrekten Ton annähern. Selbst wenn die Saite eigentlich zu hoch gestimmt ist. (Dann drehst Du sie also ordentlich nach unten.)

Der Grund dafür: Es kann immer mal sein, dass sich eine Saite beim verringern der Saitenspannung etwas im Sattel verhat. Dann scheint sie eine korrekte Stimmung zu haben – aber sobald Du die Saite spielst oder vielleicht sogar etwas ziehst, rutscht sie im Sattel nach, und ist wieder verstimmt.

Diesen Effekt kann man minimieren, wenn man die Saitenspannung langsam erhöht – sich also der korrekten Stimmung von unten nähert.

FAQ ZUM THEMA STIMMGERÄT

Es gibt einige Fragen rund um das Stimmgerät, die tauchen immer wieder auf. Kein Problem – hier sind die Antworten! (Und solltest Du eine Frage haben, die noch nicht beantwortet ist, dann stell sie gerne in den Kommentaren.)

MEINE GITARRE KLINGT SCHIEF, OBWOHL ICH SIE MIT STIMMGERÄT GESTIMMT HABE. WIE KANN DAS SEIN?

Wie gehen mal davon aus, dass Du das Stimgerät korrekt benutzt hast. Dann gibt es drei Möglichkeiten, warum Deine Gitarre trotzdem schief klingt, wenn Du sie greifst:

  1. Die Oktavreinheit Deiner Gitarre ist nicht korrekt eingestellt. Unter der Oktavreinheit einer Gitarre versteht man, dass die Saiten wenn man sie im 12. Bund greift genau eine Oktave höher klingen, als die Leersaite. An dieser Stelle wird die Saitenlänge nämlich genau halbiert. Wenn die Brücke der Gitarre falsch eingestellt ist, dann kann es sein, dass beim Greifen des 12. Bundes der Ton eben nicht genau eine Oktave höher klingt, sondern höher oder tiefer. Und das setzt sich – wenn auch abgeschwächt – auch in die unteren Bünde fort. Du greifst also z.B. die korrekt gestimmte A-Saite korrekt im 5. Bund, aber statt einem D klingt ein Ton, der ein kleines wenig höher ist. Hier gilt es, die Brücke zu justieren.
  2. „Du kannst nix dafür“ 😉 Ja, tatsächlich ist es so, dass aus physikalischen Gründen die Stimmung einer Gitarre über das ganze Griffbrett gesehen an einigen Stellen nicht ganz gleichäßig korrekt ist. Wenn man die Leersaiten korrekt stimmt, dann gibt es einige Griffe, die nicht absolut stimmig klingen – abwohl Du alles richtig machst. Es gibt einige Versuche, mit alternativen Stegen und Bundstäbchen-Designs diesem Problem Herr zu werden, aber ganz vermeiden lässt es sich auf Standardgitarren nicht.
  3. Du drückst zu stark. Besonders bei hohen Bundstäbchen, wie sie gerne auf modernen E-Gitarren im Ibanez-Stil eingesetzt werden, kannst Du die Saite mit genug Druck niederdrücken und einen verstimmten Ton erhalten. Einfach, weil Du die Saitenspannung im frei schwingenden Teil der Saite dadurch erhöhnst, dass Du sie quasi in der „Tal“ zwischen den hohen Bundstäbchen hineindrückst. Es gilt also, die Saite immer nur gerade so stark runterzudrücken, dass sie nicht schnarrt. Nicht stärker.

That's it!

So, dass dürfte jetzt alles gewesen, sein, was Du über Stimmgeräte wissen solltest. Jetzt hast Du den Überblick 🙂

Also: Worauf wartest Du?

Welches Stimmgerät ist das richtige für Dich?

Mit allen oben empfohlenen Geräten liegst Du richtig – Du musst Dich nur für die Bauart Deines Gitarren Stimmgerätes entscheiden, die am ehesten Deinem Geschmack entspricht.

Happy Tuning!

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