Laminierte Decke

Laminierte Decken findet man häufig bei Gitarren der Einsteigerklasse, aber auch bei hochwertigen Gitarren bestimmter Bauweisen wie z.B. manchen Jazzgitarren.

Bei laminierten Decken handelt es sich um Gitarrendecken, die nicht aus massivem Holz hergestellt wurden, sondern im Grunde aus Sperrholz. Also Holz, dass aus vielen Schichten zusammengeleimt wurde. Dieses Holz-Laminat ist in der Herstellung billiger – was der Grund ist, warum dieses Holz bei günstigen Gitarren gerne zum Einsatz kommt.
Es hat aber auch andere klangliche Eigenschaften. Gesperrtes Holz schwingt nicht so frei und so lange, wie es gutes massives Holz tut.

Gesperrte Decke oder massive Gitarren-Decke – was ist besser?

Ob eine laminierte oder Massive Gitarrendecke besser ist, scheint erstmal klar: massives Holz schwingt länger und besser, das muss also für den Gitarrenbau besser sein. Richtig?

Fast. In den meisten Fällen möchte man bei einer akustischen Gitarre tatsächlich, dass die Gitarrendecke schön laut, frei und lange schwingt. Deshalb sind alle hochwertigen Akustikgitarren mit einer massiven Decke ausgestattet. Die Decke hat nämlich den größten EInfluss auf den Klang. Besonders gute Gitarren sind logar „vollmassiv“, bei ihnen sind also auch die Zargen und der Boden aus massivem Holz.

Massives Holz hat allerdings auch Nachteile: Eine Massive Decke ist wesentlich empfindlicher gegenüber Witterungseinflüssen wie Hitze (z.B. durch direkte Sonneneinstrahlung oder im Kofferraum), Kälte oder Trockenheit der Luft. Wenn man also nach einer Gitarre sucht, die hauptsächlich am Lagerfeuer eingesetzt werden soll (z.B. einer Reisegitarre), oder wenn es um eine Kindergitarre geht, die meist auch eher wenig pfleglich behandelt werden wird, so kann eine Gesperrte Gitarre durchaus die bessere Wahl sein.

Gesperrtes Holz klingt anders und produziert weniger Rückkopplungen

Laminiertes Holz klingt nicht so lange nach, wie massives Holz. Es schwingt nicht so stark – und dies kann bei elektrisch verstärkten Gitarren wieder ein Vorteil sein. Dadurch, dass massive Decken stark schwingen, nehmen sie auch Schwingungen aus dem Raum (z.B. aus Lautsprecherboxen) wieder auf. Dies wird wieder in den Verstärker geschickt – und so können unschöne Rückkopplungen, sogenanntes Feedbck, entstehen.

Deshalb sind viele Jazzgitarren, die einen eher dumpfen Klang haben sollen und oft verstärkt gespielt werden, aus gesperrtem Holz hergestellt – und haben eben auch eine laminierten Gitarrendecke. Beispiele hierfür sind z.B. die Gibson ES-335. Was glauben Sie, wie diese gesperrten Gitarren preislich liegen? [easyazon_link cloaking=“default“ keywords=“Gibson ES-335″ localization=“default“ locale=“DE“ nofollow=“default“ new_window=“default“ tag=“gitarrenratgeber-21″]Schaut mal, was die Gibson ES-335 kostet…[/easyazon_link] – definitiv keine Einsteigerpreise, oder? 😉

2 Comments
  1. Ich bin profi seit 30 jahren und spiele vor allem archtops. laminierte gitarren elektrisch gespielt ziehe ich vor. Bei akkustischen gitarren sind massive Hölzer oft lauter und sensibel. Habe aber auch laminierte gitarren gespielt, die fantastisch waren.

    • Hi Andy, vielen Dank für Deinen Kommentar.
      Yep, bin voll bei Dir.
      Ich hatte bisher zwei Archtops – darunter eine Höfner New President, die tatsächlich mit ihrer massiven Decke akustisch toll klang, aber ein echtes Feedback Problem hatte. Anosnsten eine tolle Gitarre, aber sobald ich mit einem akustischen Schlagzeuter spielen wollte, gab es ein Problem 😉
      Viele Grüße,
      Tom

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