Korpus

Als Korpus bzw. Gitarrenkorpus bezeichnet man den Körper der Gitarre. Also bei E-Gitarren das „Brett“, und bei Akustikgitarren den Holzkörper mit Schallloch, Zargen, Decke und Boden.

Korpus-Typen bei der E-Gitarre

Bei der E-Gitarre gelingt es nur noch selten einem Hersteller, eine sinnvolle „neue“ Korpusform zu entwickeln. Fast alle heutigen Gitarren basieren auf einer Handvoll Grundtypen, die alle schon viele Jahrzehnte existieren. Andererseits: Das hat ja durchaus seinen Grund, diese Korpusformen haben sich bewährt. Als da wären:

LesPaul-Form

LesPaul-KorpusSchon ganz früh dabei, lehnt sich die LesPaul Korpusform an der Gitarrenform von akustischen Jazz-Gitarren an. Sie hat einen Cutaway, der das Spiel in den oberen Bünden erleichtert.

 

Telecaster-Form

Telecaster-KorpusDie Telecaster ist eine typische „Brett-Gitarre“. Wenig Fräsungen im Korpus, zumindest in der Grundform. Das war damals von Leo Fender so beabsichtigt. Die Telecaster war als „Arbeitsgitarre“ für einfache Leute gedacht. Sie hat ebenfalls einen Cutaway.

 

Stratocaster-Form

Stratocaster-KorpusformDie Stratocaster-Form ist die wohl heute beliebteste Korpusform. Sie hat auch oberhalb des Halses eine Ausfräsung, und auf der Rückseite des Korpus die berühmte „Bierbauch-Fräsung“, die es sehr angenehm macht, die Gitarre zu spielen. (Auch ohne Bierbauch ;-))

 

Flying V-Form

Diese markante Gitarrenform ist unter Heavy-Gitarristen ebenfalls ein Standard, auf dem viele heutige Gitarren basieren. Eine Gitarre, die eindeutig für den Bühneneinsatz konzipiert wurde, denn es ist eigentlich nur möglich, sie im Stehen zu spielen. Im Sitzen rutscht sie einem vom Bein. Es gibt zwar Halterungen – aber wofür sie gedacht war, ist eindeutig.

 

Korpus-Material

Das wichtigste Material für den KitarrenKoepus ist natürlich Holz – und zwar verschiedene Holzarten für unterschiedliche Klangausprägungen. Aber auch andere Materialien sind für Gitarrenkörper möglich und werden genutzt. Aber erstmal zum Holz:

Mahagoni (engl. mahagony)

LesPaul-Artige Gitarren werden oftmals aus Mahagoni gefertigt. Mahagoni hat einen warmen Klang und eine rötlich-dunkle Farbe.

Ahorn (engl. maple)

Ahorn ist ein helles Holz, und wird häufig für Stratocaster-artige Gitarre im Korpus eingesetzt. Es hat einen eher Höhen-betonten Klang mit vielen Operönen.

Furnier

Gemaserte Decke einer PRS 513Häufig wird der eigentliche Korpus noch um eine Schicht schön gemasertes Holz auf der vorderen Seite ergänzt. Dann spricht man von einer Schicht Furnier-Holz.

Diese Technik wird bei der Gibson Les Paul schon lange eingesetzt – wobei hier das Furnier bis zu 1 1/2 cm dick ist, und somit bereits Einfluss auf den Klang hat. Häufig wird hier eine Schicht schönes Riegelahorn oder Wölkchenahorn – Holz genommen, die klanglich etwas Höhen und Obertöne in den sonst eher warmen Mahagonikorpus bringt. Vor allem aber diese tollen LesPaul Decken mit Maserung ermöglicht.

Die Gitarren von Paul Reed Smith (PRS) sind auch für ihre wahnsinnig tollen Furnierdecken berühmt.

Bei billigen Gitarren, teilweise mit Pressspan-Korpus, wird eine sehr dünne Schicht Furnier verwendet, um über die schlechte Qualität des Korpusholzes hinwegzutäuschen.

 

Möchtest Du sehen, wo die verschiedenen Bauteile der Gitarre sitzen? Hier ist eine Grafik über den Aufbau einer E-Gitarre und den Aufbau einer Akustikgitarre.

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