Ein Solo spielen

[vc_row padding_top=““ padding_bottom=““][vc_column][vc_column_text]Wenn Du als Gitarrist ein Solo spielen willst, dann hast Du zwei Möglichkeiten, dass zu tun:

Das improvisierte Solo

Beim improvisierten Solo spielst Du Melodien, die Du Dir spontan überlegst. Du lässt Dich von der Stimmung des Augenblicks und der Band-Dynamik leiten, und spielst etwas, dass Du genau so noch nie gespielt hast, und genau so auch nie wieder spielen wirst.

Dabei ist es allerdings so, dass die meisten Gitarristen auch bei improvisierten Soli auf ein gewisses Repertoire an Melodien und Läufen zurückgreifen können, das sie neu aneinanderreihen und um ganz frei gespielte Melodien erweitern – aber so einen Grundstock an Melodiefetzen hat jeder Gitarrist in der Hinterhand. Das ist auch gut so, denn nur so bekommen die Soli eines Gitarristen (zusammen mit seinem typischen Ton) einen Wiedererkennungswert.

Ein wirklich gutes Solo zu improvisieren gehört zu den schwierigen Aufgaben im Leben eines Gitarristen, und ist definitiv etwas, was erst fortgeschrittene Gitarristen wirklich gut beherrschen. Es gehört einfach viel Erfahrung dazu, Melodien, die man im Kopf hat, direkt auf das Griffbrett übertragen zu können.

Das auswendig gelernte Solo

Beim gelernten Solo spielst Du eine Melodie, die vorher genau feststeht. Und dies kann zwei Gründe haben:

1.) Vielleicht bist Du einfach noch nicht so erfahren als Gitarrist. Dann ist es schwer, ein richtig gutes Solo zu improvisieren, und es ist wesentlich besser, wenn Du Dir für den geplanten Blues auf dem Strassenfest oder mit der Schulband einfach vorher ein Solo überlegst, das Du spielen willst. Dann kannst Du Dir schöne und spannende Melodiebögen überlegen, und spielst mit Sicherheit weniger falsche Töne 😉

2.) Wenn Du einen bekannten Song nachspielst, so erwarten die Zuhörer einfach an der entsprechenden Stelle im Song das Solo, dass sie kennen. Wenn Du z.B. Living on a Prayer von Bonjovi oder Jump von Van Halen nachspielst – dann erwarten die Zuschauer genau das Solo, dass sie von Eddy und Richie kennen. Hier gehört das Solo einfach fest zur Komposition, und Du kannst nicht einfach etwas komplett anderes spielen. Es ist noch OK, eine eigene Version des Solos zu entwickeln. (Und wenn Du technisch noch kein so guter Gitarrist wie Eddie VanHalen bist, dann bleibt Dir bei Jump auch kaum etwas anderes übrig ;-)). Aber Du solltest trotzdem versuchen, Dich an der bekannten Melodie des allseits bekannten Gitarrensolos zu orientieren.

Wie sollte man ein Solo präsentieren

Wenn ein Lied ein Gitarrensolo hat, dann ist in dieser Zeit die gesamte Aufmerksamkeit des Publikums bei Dir.

Du solltest Dich also auch entsprechend verhalten. Mach etwas Show, beweg Dich auf der Bühne, wirf auch mal einen Blick ins Publikum. Nichts ist langweiliger als ein Sologitarrist, der nur konzentriert auf sein Griffbrett schaut.

Der Klang eines Gitarrensolos

Wenn Du ein Gitarrensolo spielst, so sollte es sich auch klanglich etwas vom vorher gespielten abheben.

Üblicherweise machst Du das, indem Du die Lautstärke Deiner Gitarre leicht anhebst. Ausserdem kann es sinnvoll sein, die Verzerrung des Gitarrensignals etwas anzuheben. Entweder nur leicht, wenn Du z.B. ein unverzerrtes Countrysolo spielst, oder eben richtig stark, wenn Du ein Rocksolo spielst. Durch das AnHeben der Verzerrung wird Dein Gitarrenton automatisch etwas tragfähiger. Er steht länger, und stirbt nicht so schnell ab. Und das ist immer gut, wenn Du ein Solo spielst.

Ausserdem kann es auch ganz gut kommen, wenn Du den Soloklang Deiner Gitarre mit etwas Delay „würzt“. Das bringt auch gleich nochmal etwas mehr Druck und Soloqualität in den Gitarrensound.

Wenn Du Dich jetzt fragst, wie Du denn all das gleichzeitig hinbekommen sollst – ja, in der Tat, das ist eine Aufgabe, die es zu bewältigen gilt. Entweder bist Du einfach so schnell mit Deinen Bodeneffekten und Deinem Verstärker Fußboard, dass Du die einzelnen Schritte hintereinander ausführen kannst, ohne dass du Probleme bekommst. Oder aber, Du nutzt ein entsprechendes Multieffektpedal. Hier kannst Du die verschiedenen Soundveränderungen, den Lautsrärkesprung und eventuell das Umschalten in den anderen Verstärkerkanal alles auf eine Taste legen, so dass Du keinen Bodeneffekt-Tanz aufführen musst. Sehr praktisch, und gerade für Top40 Gitarristen, die dauernd in verschiedenste Solo-Klänge wechseln müssen, eine echte Hilfe.

Wer begleitet mich während des Solos?

Wen Du noch einen zweiten Gitarristen in der Band hast, oder das glück, dass der Sänger Gitarre spielen kann, dann stellt sich das Problem nicht. Dann wird dieser andere Gitarrist während Deines Solos die Akkorde für den Hintergrund legen. Denn ein Gitarrensolo klingt dann besonders gut, wenn es auch ein Akkordfundament hat, auf dem es sich bewegen kann. So kannst Du z.B.Spannungen zwischen Deinen Melodietönen und den Rhytmusakkorden erzeugen, die dann nach eine Auflösung verlangen, und so einen Spannungsbogen erzeugen.

Was aber, wenn da kein zweiter Gitarrist ist? Wenn Du z.B. in einem Rocktrio spielst, nur mit einem Schlagzeuger und einem Bassisten?

In der Tat ist es in diesem Fall eine echte Herausforderung, ein Gitarrensolo so zu spielen, dass klanglich nichts fehlt. Zum einen sollte Der Bassist in der Zeit des Gitarrensolos nicht mehr nur seine Grundtöne spielen, sondern er sollte die Akkorde mehr ausspielen, und so für ein vollständigeres Fundament sorgen.

Ausserdem solltest Du in Deinem Solo für einen volleren Sound sorgen. Z.B. indem Du nicht nur sogenannte Single Lines spielst, also immer nur einen Ton gleichzeitig, sondern indem Du immer mal wieder einwirfst.[/vc_column_text][vc_column_text]Ausserdem solltest Du in so einem Fall auch Deinen Solosound entsprechend voll anlegen. Also z.B. mit viel Echo arbeiten, um Dir quasi selbst ein gewisses Fundament zu legen.

Ausserdem gilt: Im Studio wirst Du mogeln und Dir selbst eine Rhytmusgitarre einspielen, auch wenn Ihr eigentlich ein Trio seid. Und beim Liveauftritt ist die Show wichtiger, als der perfekt volle Klang. Das merkst Du immer dann, wenn Du Dir mal Live-Aufnahmen von Rocktrios anhörst. Da fehlt durchaus auch mal etwas Klangfundament während des Solos – aber Du kannst davon ausgehen, dass es beim Konzert selbst keiner der Zuschauer vermisst hat, denn wenn die Band gerockt hat, dann hat allein das den Zuschauern schon Spaß bereitet. Da stört es keinen, wenn das Gitarrensolo mal etwas ohne Rhytmusgitarre auskommen muss.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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